App will Flexibilität von Stromkunden nutzbar machen

Branchenneuigkeiten – 17. November 2022

Mit der App „StromGedacht“ können Verbraucher zur Stabilität im Stromnetz beitragen.

Weil Wind und Sonne sich nicht immer danach richten, wann wir viel Energie brauchen und wann nicht, muss sich der Stromverbrauch in Zukunft am Angebot orientieren, statt umgekehrt wie bisher üblich. Um Stromverbraucher dafür zu sensibilisieren, dass sie ihren Verbrauch an die jeweilige Kapazität im Stromnetz anpassen, hat der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW eine App entwickelt, die über den aktuellen Status des Stromnetzes in seiner Regelzone Baden-Württemberg informiert. Sagt die Prognose des Netzbetreibers eine angespannte Situation vorher, bittet die App die Nutzer via Push-Nachricht um Mithilfe, heißt es in einer Pressemitteilung. Die App „StromGedacht“ mache dann konkrete Vorschläge, wie durch eine zeitliche Verschiebung des eigenen Stromverbrauchs das Netz wirksam entlastet werden kann, etwa in dem die Waschmaschine später eingeschaltet oder eine Akkuladung vorgezogen wird.

„Mit der StromGedacht-App setzen wir einen ganz neuen Impuls. Wir schaffen erstmals eine Möglichkeit für die Bevölkerung, den eigenen Stromverbrauch an die Situation im Stromnetz anzupassen. Dadurch können private Haushalte aktiv zur Systemstabilität beitragen“, sagt Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW. Private Haushalte machen in Deutschland rund ein Viertel des Stromverbrauchs aus.
Aktuell müssten die Netzbetreiber häufig auf fossil befeuerte Kraftwerke zur Netzstabilisierung zurückgreifen, um fehlende Transportkapazitäten zu kompensieren, heißt es weiter. Diese Maßnahmen erzeugten jedoch oft hohe Kosten, die den Strompreis verteuern. Ein angepasster Stromverbrauch könne dem entgegenwirken. „Dank der innovativen App können wir diese Kosten gemeinsam reduzieren. Und nicht nur das: Gleichzeitig sparen wir auch CO2-Emmissionen ein“, so Werner Götz weiter.

Die Idee und das Konzept zur App entstanden im Rahmen der unternehmenseigenen TransNEXT Open Innovation Challenge 2021. Ein interdisziplinäres Team hat seither die Entwicklung vorangetrieben. (SP)

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