IEA: Ende des fossilen Zeitalters jetzt einleiten

Branchenneuigkeiten – Donnerstag, 20. Mai 2021

Die Internationale Energieagentur (IEA) fordert den sofortigen Stopp neuer Gas- und Ölprojekte sowie den massiven Ausbau erneuerbarer Energien, vor allem der Photovoltaik, um das Klima zu schützen. Bis 2035 soll mit dem Verkauf neuer Verbrennerautos Schluss sein.

Es ist das erste Mal, dass die IEA in ihrem aktuellen Bericht „Net Zero by 2050“ die Energiewende mit solcher Vehemenz fordert. Kritikern galt die einflussreiche internationale Organisation bisher als zu fossillastig. Die IEA wurde 1974 als eine Einheit der OECD in Reaktion auf die damalige Ölkrise gegründet.

In dem Bericht präsentiert die Agentur nun eine Roadmap für die Transformation des globalen Energiesystems. Ziel ist sicherzustellen, die CO2-Emissionen bis 2050 auf Null zu senken und die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Die Art und Weise, wie Energie weltweit produziert, transportiert und genutzt wird, müsse sich fundamental ändern, heißt es.

„Wenn wir das Emissionsziel bis 2050 erreichen wollen, müssen wir die Investitionen in neue Öl-, Gas- oder Kohleprojekte stoppen“, unterstreicht IEA-Chef Fatih Birol. Ab sofort dürften keine weiteren endgültigen Investitionsentscheidungen für neue Kohlekraftwerke getroffen werden. Bis 2035 müsse der Verkauf neuer PKWs mit Verbrennungsmotor weltweit beendet werden. Spätestens 2040 dürfe der globale Stromsektor keinen Kohlenstoff mehr emittieren.

Um dahin zu kommen, ist es aus Sicht der IEA nötig, den weltweiten Zubau der Photovoltaik bis 2030 auf jährlich 630 Gigawatt (GW) zu steigern und den der Windkraft auf 390 GW – mehr als viermal so viel wie in 2020. Für die Photovoltaik entspreche dies der täglichen Neuinstallation von Anlagen mit der Leistung des derzeit größten Solarparks der Welt.

Gleichzeitig müsse es darum gehen, die Energieeffizienz deutlich voranzubringen, unterstreicht die IEA. Nötig sei, die Rate der Energieeffizienzverbesserungen bis 2030 weltweit auf jährlich 4 Prozent zu steigern – etwa das Dreifache des Durchschnitts der letzten zwei Jahrzehnte.

Entscheidend sei, Innovationen global zu beschleunigen, konstatiert die IEA. Deshalb müssten die Regierungen ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung sauberer Energietechnologien schnell erhöhen und diese in den Mittelpunkt der Energie- und Klimapolitik stellen. Für besonders aussichtsreich hält die Agentur die Weiterentwicklung der Batterietechnik und von Elektrolyseuren für die Wasserstoffproduktion sowie die Abscheidung und Speicherung von Treibhausgasen.

Insgesamt sieht die IEA in der Energiewende enorme wirtschaftliche Chancen, entsprechende Investitionen würden Millionen neuer Jobs schaffen. Doch müssten die Menschen mitgenommen und die Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten ausgebaut werden.

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