EM-Power Europe 2022 präsentiert Lösungen für das Stromnetz der Zukunft

Pressemeldung – Dienstag, 24. Mai 2022

München/Pforzheim, 24. Mai 2022 – Als The smarter E Europe vergangene Woche ihre Tore öffnete, war der Besucherandrang riesig. Das muss gut gemanagt sein, um Engpässe zu vermeiden. Ganz ähnliche Herausforderungen bestehen in herkömmlichen Stromnetzen: Durch den Ausbau erneuerbarer Energien kann es zeitlich und regional immer häufiger dazu kommen, dass die Kapazität der Stromleitungen nicht ausreicht, um den ganzen erneuerbaren Strom durchzulassen. Wie sich solche Engpässe vermeiden lassen, ist eine der großen Fragen der Energiewende. Die EM-Power Europe 2022, die internationale Fachmesse für Energiemanagement und vernetzte Energielösungen, präsentierte vom 11. bis 13. Mai in München die Lösungen für das Stromnetz der Zukunft – mit vollem Erfolg. Sie fand im Rahmen von The Smarter E Europe statt, bei der 1.356 Aussteller aus 46 Ländern ihre Produkte und Innovationen präsentierten. Über 65.000 Besucher aus 149 Ländern informierten sich – 33 Prozent mehr als vor der Corona-Pandemie bei der letzten regulären Veranstaltung im Jahr 2019.

Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch. Allein in Deutschland soll sich ihr Anteil am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80% verdoppeln. Gleichzeitig wächst europaweit der Strombedarf durch die Elektrifizierung im Verkehrs- und Wärmesektor deutlich um durchschnittlich 1,8% pro Jahr, sagte Bruce Douglas, Director Business Development & Communications vom europäischen Verband Eurelectric auf der EM-Power Europe Conference. So werden im Jahr 2035 rund 130 Millionen E-Autos auf Europas Straßen unterwegs sein und an 65 Millionen Ladestationen Strom tanken.

Innovationsmotor und Zukunftsbühne für das Stromnetz
Wie lassen sich die Herausforderungen durch den zunehmenden Anteil volatiler erneuerbarer Energien und die wachsende Stromnachfrage im Stromnetz der Zukunft lösen? Diese Frage stand im Zentrum der EM-Power Europe und der EM-Power Europe Conference. Mit herkömmlicher analoger Netztechnologie allein wird die Energiewende nicht zu stemmen sein, sind sich Wissenschaftler, Experten und Branchenführer einig. Die Vorträge und Diskussionen auf der erstmals durchgeführten EM-Power Europe Conference ließen keinen Zweifel: Die Lösung liegt unter anderem in der Digitalisierung des Stromnetzes. Dabei spannte die zweitägige Konferenz den Bogen von den Übertragungsnetzen über die Verteilnetze bis hinunter zur Ebene der Prosumer und brachte Netzbetreiber, Versorgungsunternehmen, Forschungsinstitute und Technologieanbieter zusammen, um konkrete Lösungsansätze zu diskutieren.

Nur wenige Meter weiter bewies die Fachmesse EM-Power Europe, dass die notwendigen intelligenten Technologien für die Digitalisierung der Energiesysteme sowie für den weiteren Ausbau dezentraler erneuerbarer Energien bereitstehen. Meist sind es nur noch regulatorische Faktoren, die ihren Einsatz ausbremsen, bestätigt Michael Villa, Executive Director of Smart Energy Europe: „Die EM-Power Europe als Teil der Plattform The smarter E Europe ist immer eine einzigartige Gelegenheit, die innovativen Unternehmen des Energiesektors zusammenzubringen. Wir schätzen die große Menge an Innovationen, die hier vorgestellt werden, und die enorme Bedeutung, die sie für den Fortschritt bei der sauberen Energiewende haben. Die politischen Entscheidungsträger sollten sich von diesem Enthusiasmus anstecken lassen und die rechtlichen Rahmenbedingungen so gestalten, dass diese Lösungen gedeihen können.“

Die Leadtechnologie von morgen
Ein Trend, der dazu beitragen kann, die Netze zu entlasten, sind Energiegemeinschaften, denn sie erzeugen Strom dezentral, teilen ihn untereinander und verbrauchen ihn so direkt vor Ort. Bei diesem Prozess helfen virtuelle Kraftwerke, die auf der EM-Power Europe 2022 präsentiert wurden. Sie koppeln Erzeuger und Verbraucher und ermöglichen einen peer-to-peer Handel zwischen den Teilnehmern der Gemeinschaft. Darüber hinaus können virtuelle Kraftwerke die Flexibilität von dezentralen erneuerbaren Energieanlagen verfügbar machen und so zum Ausgleich von Stromerzeugung und Verbrauch beitragen. Auch die neuesten Entwicklungen für Energiemonitoring und -management waren in München zu sehen. Diese spielen unter anderem eine wichtige Rolle in Bezug auf die boomende Elektromobilität. Ohne das Managen von Ladevorgängen könnte es sonst in Zukunft zu Engpässen im Verteilnetz kommen. Softwaresysteme erfassen dabei Energiedaten und steuern gleichzeitig die Energieflüsse, um beispielsweise den Eigenverbrauchsanteil von autonom erzeugtem Strom zu maximieren, Kosten zu reduzieren oder Speicherkapazitäten optimal zu nutzen. Viele Start-ups präsentierten dazu auf der EM-Power Europe 2022 ihre Produkte.

Essentiell für alle Lösungen ist eine umfangreiche Datengrundlage, möglichst in Echtzeit. Künstliche Intelligenz hilft hier zunehmend dabei, große Datenmengen aus dem Stromnetz automatisch zu erfassen und auszuwerten. Darüber hinaus helfen digitale Lösungen, Stromnetze besser zu überwachen und vorausschauend zu warten. Beispielsweise durch Fernwartung und Fehleranalyse. So lassen sich vorhandene Leitungskapazitäten besser nutzen und Schäden vermeiden, bevor es zu Stromausfällen kommt.

Die EM-Power Europe bot all diesen Technologien in München eine Bühne, denn sie werden in Zukunft die Umstellung von einem schwerfälligen, zentralisierten Stromnetz konventioneller Energiegewinnung auf ein dynamisches, dezentralisiertes Netz für erneuerbare Energie ermöglichen. „Von Lösungen für intelligentes Energiemanagement über virtuelle Kraftwerke bis hin zu Vermarktungsplattformen für Strom: Die Innovationen auf der EM-Power Europe 2022 sind eindrucksvoll. Das macht Mut! Eine Echtzeitenergiewirtschaft wird zum Greifen nah. Jetzt brauchen wir eine konsequente Entbürokratisierung, um diese Technologien schnell einzusetzen. Die neue Energiewirtschaft kann einen enormen Beitrag zur Energiesouveränität leisten“, brachte es Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne) auf den Punkt.

Die EM-Power Europe findet vom 14. bis 16. Juni 2023 im Rahmen der Innovationsplattform The smarter E Europe auf der Messe München statt.

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