Lastfluss im Stromnetz flexibel steuern

Branchenneuigkeiten – Montag, 17. August 2020

Bei Engpässen im Netz müssen Kraftwerke ihre Leistung regulieren, das ist teuer. Amprion und Smart Wire testen einen Kompensator, der die Leitungen gleichmäßiger auslastet und den Bedarf an Redispatch senkt.

Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion und das US-Silicon-Valley-Unternehmen Smart Wires testen in einem Pilotprojekt gemeinsam eine flexiblere Lastflusssteuerung im Stromnetz. Ziel sei es, die Übertragungskapazität des Netzes zu steigern und gleichzeitig den Bedarf an Redispatch zu senken, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Kosten für Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, um Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen, seien in den vergangenen Jahren in Deutschland auf über 1 Mrd. € gestiegen.

Um die Leitungen gleichmäßiger auszulasten, setzen die Partner einen mobilen modularen statisch-synchronen Serien-Kompensator (mSSSC) von Smart Wires im Netzgebiet von Amprion ein. Der SmartValve kann Lastflüsse ändern und dadurch Leitungen entlasten. So lässt sich das Übertragungsnetz besser steuern und der Einsatz von Kraftwerken zur Überbrückung von Netzengpässen weiter reduzieren. Der Kompensator ist modular aufgebaut, dadurch lässt er sich einfacher transportieren und flexibler an unterschiedlichen Standorten einsetzen, wenn sich das marktgetriebene Lastflussverhalten ändert. Damit ergänzt die neue Technologie herkömmliche Phasenschiebertransformatoren. Zusätzlich kann sie systemstützend wirken. Amprion und Smart Wires rechnen mit einer Projektlaufzeit von zwei bis drei Jahren, um die neue Technik im Stromnetz zu erproben.

Weitere Informationen: Amprion

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