The smarter E AWARD 2022: Finalisten präsentieren innovative Projekte und Produkte für die neue Energiewelt

Pressemeldung – Donnerstag, 07. April 2022

Pforzheim, 7. April 2022: Die Finalisten des The smarter E AWARD 2022 stehen fest! Die Anwärter überzeugten die Jury mit innovativen Produkten und Projekten. Die Projekte in der Kategorie „Outstanding Projects“ stehen exemplarisch für zukunftsweisende Anwendungen und sind in ihrer Realisierung einzigartig. Die Rubrik „Smart Renewable Energy“ legt den Fokus auf Lösungen zur Sektorkopplung und auf die intelligente Betriebsführung von Energieanlagen. Die Gewinner des The smarter E AWARD werden im Rahmen von The smarter E Europe am 10. Mai 2022 in München ausgezeichnet.

Solar Promotion GmbH

Zu keinem Zeitpunkt war die Energiewirtschaft bedeutender als heute. Vor allem im Kampf gegen die Klimakrise kommt intelligenten Energielösungen eine tragende Rolle zu. Als größte energiewirtschaftliche Plattform in Europa steht The smarter E Europe genau dafür: Sie fokussiert sich auf smarte, verknüpfte Konzepte und Lösungen für eine effiziente Produktion, Speicherung und Nutzung von Energie. Deshalb rückt der bedeutende Innovationspreis der Energiebranche, der The smarter E AWARD, Ideen und Projekte in den Mittelpunkt, die erneuerbare Energie, Dezentralisierung und Digitalisierung nutzen, um alle Aspekte in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr intelligent zu verbinden.

Die Gewinner werden am 10. Mai 2022 ausgezeichnet, am Vorabend von The smarter E Europe mit ihren vier Energiefachmessen – Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe – vom 11. bis 13. Mai 2022 auf der Messe München. Dabei können sich folgende Finalisten Hoffnung auf eine Ehrung in den Kategorien „Outstanding Projects“ und „Smart Renewable Energy“ machen.

Finalisten der Kategorie „Outstanding Projects“

Die Finalisten in der Kategorie „Outstanding Projects“ präsentieren außergewöhnliche und spannende Energie-Projekte. Und sie machen deutlich: Erneuerbare Energie und Energiespeicher sind weltweit auf dem Vormarsch und entwickeln sich immer mehr zu Schlüsseltechnologien der neuen Energiewelt.

  • Center for Renewable Energy Services Limited (Bangladesch): Das intelligente Bewässerungssystem SirriS versorgt in Bangladesch sensorgesteuerte Pumpen mit Solarstrom und regelt die automatische Wasserverteilung auf den Feldern. Das spart zum einen Diesel, zum anderen wird nur so lange bewässert, bis die notwendige Feuchtigkeit erreicht ist. Der Wasserverbrauch wird dabei um mindestens 50 Prozent reduziert. Neben der Fernüberwachung und -steuerung ist speziell das Abrechnungssystem hervorzuheben. Dieses erlaubt Betreibermodelle, die einen langfristigen eigenwirtschaftlichen Betrieb sicherstellen. SirriS hat somit wirtschaftliche, ökologische und soziologische Vorteile. Die optimierte Bewässerung berücksichtigt sowohl die unterschiedlichen Pflanzenarten, als auch den pH-Wert des Bodens. Der zeitliche Verlauf des Solarertrages passt zum Bewässerungsbedarf.
  • Fenecon GmbH (Deutschland): Das stationäre Speichersystem am Standort Werdohl in Deutschland, besteht sowohl aus noch unverbauten Autobatterien (Zero Use) als auch aus Batterien, die bereits in Renault ZOE Elektro-PKW im Einsatz waren (Second Use). Das Speichersystem ist in Containern installiert und wird als Primärregelleistungsspeicher im Sinne der Netzstabilisierung eingesetzt. Künftig sollen, unter Nutzung der Batteriespeicherkapazität, auch Energiemanagement-Dienstleistungen für Industriekunden und Energieversorger angeboten werden. In einer Containereinheit werden 72 ZOE-Batterien à 40 Kilowattstunden (kWh) zu einem Speicher mit einer Kapazität von 2,88 Megawattstunden (MWh) zusammengeschlossen. Die Batterien werden dort stabil und batterieschonend betrieben.
  • Fenecon GmbH (Deutschland): Der Kibbuz Maale-Gilboamit mit etwa 800 Einwohnern im Norden Israels versorgt sich bereits heute überwiegend mit Strom aus erneuerbaren Energien. Um die Leistung der Photovoltaik (PV)- und Windgeneratoren wegen begrenzter Netzkapazität nicht reduzieren zu müssen, wurde ein kompakter Container-Speicher mit 24 BMW i3 Batterien und einer Gesamtkapazität von 984 kWh installiert. Seine hauptsächliche Aufgabe ist die Kappung der Einspeisespitzen der PV-Anlage. An Tagen mit hoher Sonneneinstrahlung wird die Einspeisung nun nicht mehr begrenzt und so die Energie besser genutzt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die innovative Kältemittelkühlung der EV-Batteriepacks die Zellen im perfekten Temperaturbereich hält und somit auch ein zuverlässiger Betrieb auch bei mehr als 50 Grad Celsius Außentemperatur möglich ist. Gewöhnliche luftgekühlte Systeme arbeiten in diesem Temperaturbereich nicht stabil.
  • Fluence Energy GmbH (Deutschland): Das Pilotprojet im litauischen Vilnius setzt als eines der ersten weltweit ein batteriegestütztes Energiespeichersystem im Übertragungsnetz ein. Dieser „Netzbooster-Speicher“ hat ein extrem schnelles Ansprechverhalten, mit einer Verarbeitungszeit von 87 Millisekunden und einem vollständigen Wechsel von der Ladung zur Erzeugung in 70 Millisekunden. Seit Ende 2021 befindet es sich im Probebetrieb. Derartige Netzbooster erlauben eine bessere Auslastung bestehender Leitungen durch zeitversetzte Leistungsübertragung, zudem verringern sie Netzausbaumaßnahmen, wenn sie an strategischen Netzkotenpunkten zum Einsatz kommen. Für Litauen bedeutet eine solche Ertüchtigung des Netzes mehr Energieunabhängigkeit sowie eine höhere Dekarbonisierung durch eine vermehrte Integration erneuerbarer Energie in das Stromnetz.
  • Huawei Technologies CO., LTD. (China): Durch den Aufbau eines 300-MWh-Photovoltaikprojekts wurden im chinesischen Binzhou aus stillgelegten Salinen moderne Aquakulturanlagen. Das unfruchtbare Land ist mittlerweile Chinas größtes Fischerei- und PV-Integrationsprojekt und ein Modellprojekt für saubere Energie: Stromerzeugung an der Spitze, grüne Landwirtschaft an der Basis. Die jährliche Stromerzeugung der PV-Anlage liegt bei ca. 400 Millionen kWh. In der Aquakultur werden Garnelen aufgezogen. Durch dieses PV-Projekt ist es möglich, die erforderliche Sauberkeit, den passenden pH-Wert sowie den Sauerstoffgehalt des Wassers bereitzustellen. Ein weiteres gutes Beispiel für die synergetische Nutzung von wertvollen Landflächen.
  • IBC Solar AG (Deutschland): Auch wenn die E-Mobilität in aller Munde ist, mangelt es nach wie vor an Lademöglichkeiten. Das Beispiel eines Autohauses im deutschen Korschenbroich macht deutlich, dass eine begrenzte Netzanschlussleistung hinderlich ist, Ladeinfrastruktur aufzubauen. Durch die Installation eines Batteriespeichers und einer PV-Anlage kann das Autohaus nun acht Ladestationen betreiben, darunter eine Gleichstrom-Schnellladestation mit 50 Kilowatt (kW). Dabei ist es sogar möglich, alle Ladestationen gleichzeitig unter Volllast (rund 193 kW) zu nutzen. Ein sicherer und vorwiegend CO2-neutraler Betrieb durch die Batterie-Speicherpufferung ist somit gewährleistet und ein solaroptimiertes Laden der Fahrzeuge möglich. Gerade Autohäuser könnten weltweit Vorreiter in der Bereitstellung einer durch Solarstrom unterstützten Ladeinfrastruktur sein.
  • Reuniwatt SAS (Frankreich): Eine smarte PV-Anlage unterstützt den Betrieb einer Mine in Mali. Mit ihr wurde der Treibstoffverbrauch um etwa 20 Prozent reduziert, was die Emission von Treibhausgasen senkt und Wirtschaftlichkeit des Minenbetriebs erhöht. Die netzunabhängige Mine verfügt über ein eigenes Mikronetz, mit dem wohl weltweit größten Solar-Batterie-Hybridsystem in der Bergbauindustrie. Mithilfe einer kontinuierlichen Überwachung der Wolkendecke durch einen Infrarotsensor und somit einer präzisen Kurzzeitwettervorhersage, werden die Schweröl-Generatoren effektiv gesteuert und der Solarstrom besser genutzt. Damit müssen die Schweröl-Generatoren nicht im Bereitschaftsbetrieb weiterlaufen. Stattdessen kann die Hälfte der Generatorleistung bei guter Wetterlage über längere Zeiträume komplett abgeschaltet werden.

Finalisten der Kategorie „Smart Renewable Energy“

Die Lösungen der Finalisten in der Kategorie „Smart Renewable Energy“ legen den Fokus auf das intelligente Lade- und Energiemanagement sowie auf die Sektorkopplung, um den Nutzen von PV-Anlagen zu optimieren.

  • C.R. Technology Systems S.p.A. (Italien): PR.E.SE. ist ein passiver RFID-Sensor zur kabellosen Temperaturmessung in elektrischen Einrichtungen. Die Sensoren benötigen keine zusätzliche Batterieversorgung und sind durch die kompakte Bauform auch für kleine Bauräume geeignet. Mehrere RFID-Sensoren können durch eine Antenne erfasst werden. Die Temperaturdaten werden auf einem Dashboard übersichtlich visualisiert. Kritische Temperaturzustände werden durch einen auf Machine-Learning basierenden Algorithmus detektiert und an den Anlagenbetreiber übermittelt. Die Sensoren werden beispielsweise für die prädiktive Wartung in Wechselrichtern großer PV-Freiflächenanlagen oder in Windkraftanlagen verbaut, damit der Anlagenbetreiber bereits vor temperaturbedingtem Versagen kritischer Bauteile eingreifen kann.
  • deeeper.technology GmbH (Deutschland): deeeper präsentiert einen Deep-Learning-Algorithmus zur Potentialanalyse von Aufdach-Photovoltaikanlagen auf Basis von Satellitenbildern. Dabei werden auf den Satellitenbildern zunächst mithilfe von künstlicher Intelligenz Gebäude und deren Dachflächen detektiert. Die Software bewertet die Eignung der Dächer für Photovoltaikanlagen auf Basis von Fläche und baulichen Hindernissen für die Installation. Für geeignete Dachfläche werden Photovoltaik-Module virtuell platziert und der jährliche Stromertrag abgeschätzt. Deeeper unterstützt so Unternehmen, Kommunen, Stadtwerke oder Privatkunden bei der Investitionsentscheidung und kann Unternehmen der Solarbranche in der Lead-Generierung unterstützen.
  • Fluence Energy, LLC (USA): Mit der Softwareplattform Fluence IQ generieren Betreiber von erneuerbaren Energieanlagen und -speichern automatisierte Gebote für die Stromlieferung und Netzdienstleistungen. Die Software nutzt künstliche Intelligenz um anhand diverser Prognoseparameter wie Wetter, Nachfrage und Angebot über einen 24-Stunden-Zeithorizont den optimalen Preis zu ermitteln, zu dem der Anlagenbetreiber seine Dienste auf Gebotsplattformen einstellen kann. Mit der Software optimieren die Betreiber den finanziellen Ertrag eines ganzen Portfolios an Erzeugungsanlagen sowie Speichern und reduzieren den Umfang der manuellen Eingriffe am Leitstand, um den optimierten Anlagenfahrplan zu erreichen.
  • Fronius International GmbH (Österreich): Der Fronius Wattpilot ist eine AC-Ladelösung für das Laden aus eigener Stromerzeugung zu flexiblen Strompreisen. Mit seiner automatischen 1/3-Phasenumschaltung bietet der Wattpilot eine technische Finesse zur optimierten Ladung eines Elektrofahrzeugs über das gesamte Leistungsband von 1,38 bis 22 kW. Schwankende Überschüsse aus eigener Erzeugung sind somit optimal nutzbar. In den Ladeschlaf verfallene Fahrzeuge können automatisiert aufgeweckt werden. Neben der Nutzung eigenerzeugter Energie ist durch die integrierte Anbindung an einen Stromanbieter mit flexiblen Strompreisen (aktuell in Deutschland und Österreich verfügbar) eine kostenoptimierte Ladung in günstigen Preisphasen möglich.
  • Next.e.GO Mobile SE (Deutschland): Das e.GO Next Generation ist ein modernes, kompaktes Stadtauto mit besonderem Anspruch an die Nachhaltigkeit. Das Fahrzeug ist mit einer Polymer-Außenhaut ausgestattet, welche vollständig durchgefärbt ist. Dadurch fallen Gebrauchsspuren kaum auf und können am Ende der Lebensdauer einem sortenreinen Recycling zugeführt werden. Der e.GO Next Generation wird in einer Micro-Factory gefertigt, deren ökologischer Fußabdruck deutlich geringer ist als eine konventionelle Kfz-Montage, da sie für das Produkt optimiert ist. Energieintensive Prozesse wie Pressen und Lackieren werden nicht benötigt. Die Fertigung basiert auf Industrie 4.0, mit digitaler Vollvernetzung aller Produktionsanlagen.
  • Smappee nv (Belgien): Smappees EV Base Ultra ist mit bis zu 160 kW Gleichstromladung die neueste Ergänzung der Smappee EV Linie. Hierbei bietet Smappee Unternehmen eine innovative All-in-Lösung: neben den AC & DC Ladestationen stehen den Nutzern der EV Base Ultra moderne Bezahloptionen offen: RFID (Radio-Frequency Identification) und QR-Code. Darüber hinaus können sie zwischen CPO- (Charge Point Operator) und eMSP-Diensten (e-Mobility Service Provider) wählen. Mittels dem Smappee Infinity Last- und Lademanagementsystem werden Ladeströme der Smappee Ladeeinheiten vor Ort optimal an die Gegebenheiten von Leistungsbegrenzungen, eigener Erzeugung und flexiblen Strompreisen angepasst. Das Smappee Dashboard ermöglicht, Ladevorgänge mit unterschiedlichen Preistarifen und Prioritäten zu versehen.
  • TransnetBW (Deutschland): Die Initiative DA/RE (Datenaustausch/Redispatch) des Übertragungsnetzbetreibers steht deutschlandweit den Netzbetreibern für ein aktives Einspeisemanagement zur Verfügung. Auf einer digitalen Plattform werden Maßnahmen zur Netzstabilisierung und Engpassbeseitigung durch dezentrale Flexibilität über alle Netzebenen hinweg koordinierten. Mithilfe der DA/RE-Plattform können alle Akteure einen wesentlichen Teil der neuen Anforderungen des Redispatch 2.0 erfüllen, indem die notwendigen Koordinierungsaufgaben verschlankt werden. Anhand der automatisierten Engpassprognose wird die Abstimmung zwischen den Beteiligten effizienter und dient letztendlich einer sichereren und kostengünstigen Bewirtschaftung der Stromnetze. DA/RE meldet jedem Netzbetreiber in regelmäßigen Abständen die Fahrpläne und Redispatch-Potenziale der jeweiligen NABEG-Anlagen (Netzausbaubeschleunigungsgesetz) im eigenen Netz.
  • Xemex N.V. (Belgien): Die Energie-Management-Lösung (EMS) LEWIZ optimiert die Energieflüsse in einem smartem Privathaushalt. Sie basiert auf einem Hardwaremodul, welches im Sicherungskasten installiert wird, sowie einer Visualisierung- und Steuerungs-App auf dem Smartphone. Mit dem EMS werden der Betrieb regelbarer Verbraucher und Erzeuger wie Wärmepumpe, Stromspeicher, PV-Anlage sowie das Laden eines Elektroautos koordiniert, um deren Wirtschaftlichkeit anhand vorgegebener Kriterien (zum Beispiel Maximierung des Eigenverbrauchs, Berücksichtigung zeitabhängiger Stromtarife) zu optimieren. Die Lösung ist herstellerunabhängig und wird mit einem zehnjährigen Servicevertrag angeboten.

Weitere Informationen zu den Awards unter:

www.TheSmarterE-award.com
www.intersolar-award.com
www.ees-award.com

Sie verwenden einen veralteten Browser

Die Website kann in diesem Browser nicht angezeigt werden. Bitte öffnen Sie die Website in einem aktuellen Browser wie Edge, Chrome, Firefox oder Safari.