Sonnige Aussichten bei stürmischem Ausbau

Branchenneuigkeiten – 19. Mai 2023

Ob Winterstürme in den USA oder anhaltende Trockenheit in Südeuropa – längst ist das Wetter kein belangloses Smalltalk-Thema mehr, sondern zum entscheidenden Faktor für unsere Energieversorgung geworden. Stromnachfrage und -erzeugung weltweit sind zunehmend wetterabhängig, stellt die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem Electricity Market Report 2023 fest. „In einer solchen Welt wird es entscheidend sein, die Flexibilität der Stromsysteme zu erhöhen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit und die Widerstandsfähigkeit der Netze zu gewährleisten“, mahnt die Agentur.

Trotz des anhaltenden Wachstums im Jahr 2022 liegt der Anteil der variablen erneuerbaren Energiequellen am gesamten Kraftwerkspark laut IEA weltweit noch unter 25%, in Europa sind es 35%. In Ländern mit einem hohen Anteil an Wind- und Solarstrom machen die volatilen Quellen bereits mehr als 60% der Gesamterzeugungskapazität aus, etwa in Deutschland und Dänemark.

Die Aufgaben wachsen mit der Energiewende

Je höher der Anteil von Wind- und Solarstrom, desto herausfordernder wird es, die volatile Erzeugung auszugleichen. Neben dem Ausbau der Stromnetze braucht es dazu vor allem mehr Speicherkapazitäten und eine Erhöhung nachfrageseitiger Flexibilität. Der Infrastrukturbedarf, den die IEA für ihr Net Zero Emission (NZE) Szenario prognostiziert ist enorm: Die weltweite Kapazität stationärer Batteriespeicher soll sich von heute 108 GWh auf 3.100 GWh im Jahr 2030 vervielfachen, getrieben vor allem durch den zunehmenden Bedarf an Systemflexibilität. Ein noch größeres Flexibilitätspotenzial von 5.500 GWh werden Elektrofahrzeuge mit ihren Batterien darstellen. Auch die Stromnetze müssen bis 2050 massiv ausgebaut werden: Die Übertragungsnetze um 9,5 Mio. km (+186%), die Verteilnetze um 115 Mio. km (knapp 165%). Die durchschnittlichen Netzinvestitionen sollen von 520 Mrd. US-Dollar pro Jahr bis 2030 auf jährlich 1.034 Mrd. US-Dollar zwischen 2031–2050 steigen.

Damit die Energiewende weiter erfolgreich umgesetzt werden kann, ist aber nicht allein die schiere Zahl an Solar- und Windkraftanlagen, Leitungskilometern oder Elektroautos relevant, sondern vor allem ihr intelligente Zusammenwirken. Wie das gelingt, zeigt die EM-Power Europe, eine der vier Fachmessen von The smarter E Europe. Während die Intersolar Europe, die ees Europe und die Power2Drive Europe die Themen Solarenergie, Speicher und Elektromobilität abdecken, geht es auf der EM-Power Europe darum, wie sich die Stromnetze transparenter machen und Engpässe vermeiden lassen. Wie das riesige Flexibilitätspotenzial von Prosumern, Speichern, Elektromobilität oder Wärmepumpen erschlossen werden kann. Und last but not least, wie das Wetter wird. Denn genaue Erzeugungs- und Verbrauchsprognosen werden in Zukunft essentiell für eine zuverlässige Energieversorgung sein.

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Wetter- und Ertragsprognosen unterstützen intelligente Stromnetze

11. April 2023

Wenn der Energiemeteorologe mit seiner Prognose danebenliegt, kann es teuer werden im Kurzfristhandel an der Strombörse. Tools zur Wetter- und Ertragsprognose unterstützen intelligente Stromnetze.

Messeprogramm
Green Hydrogen Forum

Halle B2, Stand B2.550

Drei Tage vollgepacktes Programm zum Thema Grüner Wasserstoff mit hochkarätigen Sprechern.

Branchenstimmen
Frauke Thies, Executive Director, smartEn (Smart Energy Europe)

Prosumer übernehmen eine immer wichtigere Rolle für die Energiewende. Indem sie selbst dezentral Strom erzeugen, verbrauchen oder speichern, sorgen sie in einem intelligenten Netz für einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage erneuerbarer Energien. Auf der Messe EM-Power bekommt das Thema die verdiente Aufmerksamkeit.

Branchenstimmen
Jochen Schwill, CEO Next Kraftwerke

Mit unserem Virtuellen Kraftwerk vernetzen wir unter anderem Windkraft- und Solaranlagen, Stromspeicher und Power-to-X-Anlagen. Dadurch helfen wir mit, Schwankungen zwischen Energieangebot und -nachfrage auszugleichen. Mit der EM-Power und ihrem Themenschwerpunkt Smart Renewable Energy haben wir für uns die ideale Messe gefunden.

Branchenstimmen
Hans Korteweg, Geschäftsführer bei COGEN Europe

Kraft-Wärme-Kopplung entwickelt sich zum Rückgrat eines dezentralisierten, integrierten Energiesystems, in dem Energie auf lokaler oder dezentraler Ebene erzeugt und verbraucht wird. Wir unterstützen die EM-Power Europe als Partner, weil hier alle Stakeholder eines dezentralen Energiesystems zusammenkommen.

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